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Der rote Strichachter Den roten Strichachter habe ich seit Juni 2006. Ich kenne seine vollständige Historie, er war 10 Jahre abgemeldet, hat einen reparierten Heckschaden und ist liebevoll aber nicht zu perfekt restauriert worden. Zusätzlich ist das Fahrzeug mit Schmutzfängern, Abdeckungen fuer die Lampentöpfe vorne, Regenabläufe in den Kotflügeln vorne und einer umfangreichen Hohlraumkonservierung ausgestattet worden und ist so alltagstauglich. Trotzdem pass ich natürlich auf, dass das Fahrzeug nicht zu naß wird, und in der Bronx werde ich Ihn auch nicht parken.
Im Laufe der letzten 18 Jahre habe ich nicht viel aber doch jedes Jahr eine Sache repariert. Mal war der Lichtmaschinenregler defekt, mal die Tachowelle. 2019 ist der Ölschlauch zum Ölkühler abgerissen, das gab eine Sauerei. Tja und im Juli 2021 ist er dann im Rahmen des Starkregens (Ahrtal und begisches Land) bis zum Hals abgesoffen. Aber er läuft wieder und steht besser da als vor der Dusche. Klimaanlage Die genauen Preise für die Fahrzeuge und
Sonderausstattungen finden man unter: Ich habe einen Haufen dreckiger Komponenten und ein paar Neuteile bekommen. Zu den Neuteilen gehört auch ein originalgetreu nachgefertgter Kabelbaum. Am größten ist der Lüfterkasten. Hier ist ein Gebläse, der Heizungskühler und der Verdampfer drin. Weiterhin braucht man eine neue Mittelkonsole, einen Kabelbaum, Schläuche, eine Trocknerpatrone, den Kompressor mit Träger und den Kondensator mit elektrischem Zusatzlüfter. Die Temperatur im Verdampfer wird geregelt und kann über einen Drehknopf eingestellt werden. Eingeschaltet wird die Anlage ebenfalls über diesen Drehknopf. Bewegt man den Knopf aus der "Aus-Stellung" heraus, so werden pneumatisch zwei Klappen umgelegt und die zu kühlenden Luft wird im Umluftprinzip über den Verdampfer geleitet. Das Radial-Heizungsgebläse wird gleichzeitig abgeschaltet und der Axiallüfter der Klimaanlage wird über den Standardgebläseschalter in drei Stufen bedient. Aufarbeitung der Komponenten Der Axiallüfter der Klimaanlage drehte sich nur noch müde. Nach Entfernung der Lüfterräder kommt man sehr gut an den Motor heran, dessen Kollektor ich mit Schmirgelpapier gereinigt habe. Danach habe ich die Lager neu gefettet und der Motor funktionierte wieder wie ein Neuteil. Den Zusatzlüfter habe ich ebenfalls auseinandergebaut um den Motor zu reinigen und neu zu lackieren. Die Schraube hat ein Linksgewinde, der Lüfter ist auf der Achse aufgeklebt. Die Lamellen des Kondensator habe ich alle einzeln wieder aufgerichtet und zurechtgebogen. Ebenso die des Verdampfers. Das pneumatische 2 3 Wegeventil des Schalters ist durch ein Neuteil ersetzt worden. Ebenso die Umlenkrolle des Kompressors. Das größte Problem war übrigens das Thermostatgehäuse: Fahrzeuge mit Klimaanlage haben ein anderes Thermostatgehäuse als Fahrzeuge ohne. Und dieses Thermostatgehäuse gibt es natürlich nicht. Aber Dank Herbert kriegte ich eins aus den USA. Dann ging es endlich an den Einbau der Komponenten. Es ist mir schon schwergefallen, mein komplettes, fahrfertiges, wunderschönes Auto zu zerlegen. Aus- und EInbau des neuen Heizungskastens Das Unterteil des Heizungskastens ist verschraubt und muss als erstes ausgebaut werden. Es kann nach vorne herausgezogen werden. Dann werden die Seilzüge für die Luftverteilung abgeflanscht. Die Heizungsschläuche werden demontiert und die zwei Schrauben, mit denen der Heizungskasten gehalten wird. Der Kasten kann dann erst nach hinten und dann zur Beifahrerseite hin herausgezogen werden. Dabei habe ich einen der Lichtleiter für die Heizungsregelung gekillt. Es ist übrigens ratenswert auch die Heizungsregelung und das Handschuhfach auszubauen (25.11.2007).
Wenn der Heizungskasten raus ist, kann auch der Radiallüfter der Heizung ausgebaut und überholt werden. Das kann ich nur jedem raten, denn wenn der Radiallüfter demnächst den Geist aufgibt, dann muss bei meinem Wagen wieder alles raus, aber dann ist neben einer neue Klimafüllung auch noch eine neue Trocknerpatrone von nöten.
Eine schöne Beschreibung, wie
der Lüftermotor zu reparieren ist, findet man unter Weitere Infos zum EInbau einer Klimaanlage findet man auch unter Als nächstes habe ich die Löcher für die Schläuche und den Kabelbaum gebohrt. Sie sind auch bei meinem 1972 /8er schon angekörnt gewesen, so dass sie beim nächsten Klimaanlagenbau für mich ganz leicht zu finden sind. An der Schottwand wird auch der Extrasicherungskasten für die Klimaanlage angebaut. Ich habe keine Bilder gemacht, wie der vor der Reinigung und Neulackierung ausgesehen hat ...
Durch zwei pneumatische Stellglieder wird die Heizung ab- und die Klimaanlage eingeschaltet. Die Klimaanlage funktioniert nur im Umluftbetrieb. Zwei Klappen verschliessen den Lüfterkasten gegen den Lufteintritt von außen. Auch diese habe ich gereinigt. Ich habe zwar auch zwei neue pneumatische Stellglieder, jedoch hätte ich die alten zerstören müssen um die Hebel umzumontieren. Die neuen Stellglieder habe ich jetzt in Reserve. Einer der Stellglieder betätigt einen elektrischen Schalter. Dieser schaltet da Heizgebläse aus und die Klimaanlage an.
Die Klappen habe ich alle gereinigt und mit neuem Schaumstoff bezogen. In den folgenden Bildern sieht man den vormontierten Heizungskasten mit Pneumatik-Stellgliedern und die frischbezogene Umschaltklappe für die Zentraldüsen.
Der Verdampfer der Klimaanlage wird vor die Heizung geschnallt. Die Zu- und Rücklaufleitung, sowie das Expansionsventil sieht man auf folgendem Bild. Daneben sind die Bohrungen für die Druckleitungen und die Elektroleitung zu sehen. Die beiden Relais schalten die Wohnwagenbeleuchtung und den 230V-Wechselrichter ein.
Im folgenden ist der eingebaute Heizungskasten mit Klimaverdampfer und Axiallüfter zu sehen. Ebenso ist bereits das Unterteil der neuen Mittelkonsole montiert. Obwohl die Mittelkonsole für Fahrzeuge mit Klimaanlage deutlich größer als die normale ist, ist der Platz in der Konsole sehr beengt. Die Anschlüsse für das Radio, den Warnblinker, die heizbare Heckscheibe und was ich sonst noch so habe, muß sehr diszipliniert verlegt werden. Ach so ... bis jetzt habe ich ziemlich genau 100 Stunden mit dem Umbau des Fahrzeuges verbracht. Ich habe mich aber auch nicht sehr beeilt. Aber ich glaube, in viel weniger als 50 Stunden schafft man es nicht, wenn man alle Altteile nach dem Maximumprinzip überholt (10.12.2007). Danach konnte ich das Oberteil der Mittelkonsole montieren. Ich habe mich dafür entschieden die falschen Bohrungen in der USA-Klimakonsole durch Blenden zu verschließen. Der Warnblinkschalter liegt deshalb jetzt wie bei deutschen Fahrzeugen mit Klimaanlage über dem Radio, hier ist auch der einzige Platz, an dem der Schalterkasten passt. Die Kontrolllampe für den Anhängerbetrieb konnte auch hier untergebracht werden.
Der Kompressor ist übrigens ein Mörderteil von York aus dem Hause
Borg Warner. Er wird auch heute noch hergestellt und findet angeblich
vornehmlich Verwendung in landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen. Der
Kompressor ist über in Gummi gelagerte Schrauben am Halter befestigt. Da
der Rep-Satz bei Mercedes-Benz 130 Euro plus Steuer kostet, findet Ihr
eine Beschreibung unter folgendem Link: http://www.strichacht.privat.t-online.de/repklima.pdf
Im folgenden die Einzelteilnummern von Mercedes (Vielen Dank an
Christian D.) Unterdrucktank
Der Schlauch wird durch eine Bohrung in den Fahrzeuginnenraum geleitet. Von hier aus wird die Leitung geteilt Eine Leitung und mit dem 2/3 Wegeventil des Klimaschalters verbunden, die andere wird in den Motorraum geführt und hier mit dem Unterdrucksystem verbunden. Um die Bohrungen ausführen zu können, muß das Feststellbremspedal ausgebaut werden. Die Pedalerie ist am Armaturenbrettträger und an der Schottwand befestigt.
So, ich bin jetzt bei 130 Stunden angekommen (6.1.2008) Anschluß Unterdruck Anbauteile Motorraum Vorher aber nochmal einen Blick auf die Magnetkupplung werfen. Das Lager sah gar nicht gut aus, also raus. Das Lager ist ein NGK Speziallager. Entspricht im Prinzip einem SKF 6203, lediglich der Innenring ist nicht 16, sondern 24mm. Den Anbau des Kompressors hatte ich mir doch einfacher vorgestellt: Als erstes muss der Kompressor an den Kompressorträger dran. Danach wird das Ungetüm an den Motor montiert. Da mir Mercedes bei den erforderlichen Anbauteilen irgendwie gar nicht helfen konnte, mussten schon ein paar Spezialschrauben und Distanzstücke gedreht werden. Am schwierigsten war die M12x1,5er Schraube, die letztendlich auf der Drehbank mit dem entsprechenden Gewinde versehen wurde. (Prinzipiell kann man aber auch eine kaufen.)
Ist der Kühler und der Lüfter erst einmal raus, bietet der gute /8er wirklich viel Platz. Man kommt an alle Stellen am Motorfrontend prima ran. Also alle Buchsen überprüfen, Keilriemen anhalten usw. Dann erst mal den Mordsträger anpassen - Passt, fehlen nur die Distanzstücke und Sonderschrauben, die mein Vater mir nach Zeichnung angefertigt hat. Toll, was man aus alten M16 Schrauben und 30er Rundstahl alles bauen kann.
Besonders toll ist die Schraube auf dem nächsten Bild, die im Prinzip den Stehbolzen des Auslasses verlängert. Auch unter die Befestigungsstellen am Motorlager müssen 5mm dicke Scheiben.
Im folgenden Bild sieht man den Kompressorträger ohne Kompressor von der Seite. Daneben ist der Kompressor am Träger befestigt, hat aber noch keine Magnetkupplung.
Alles andere: Kleinigkeiten, dauert eben nur lange. Messen, ausbauen, anpassen, einbauen. Als nächstes kam der Kondensator dran: Alles schön vorbereitet, alle Lamellen wieder aufgerichtet und ins Frontend reingehängt. Die Halter an der Unterseite müssen gebohrt werden, natürlich hat mein ´72er kein Körnungen. Also gut zielen und bohren. Für den Zusatzlüfter mußte ich mir spezielle Halterungen anfertigen, die mir aber wirklich gut gefallen. 1000 mal anpassen, gucken, anschrauben und dann.. versucht man die Motorhaube zuzumachen und stellt fest, dass irgendwo 9mm fehlen! Also alles wieder raus und den Kondensator versetzt anschrauben. Nach Einbau des Wasserkühlers lässt sich das alles auch prima anpassen. Und dann: Zum ersten Mal den geilen vollen Motorraum mit Kompressor und den Nullplatz im Kühlerraum begucken. Anschluß der Schläuche Für die Befüllung des Anlage brauchten wir dann noch ein Adapter für das Klimabefüllgerät um den unten dargestellten Filter in die Leitung zu hängen: 1/4" auf 1". Gott sei Dank hatte sich mein Vater aus einer Laune heraus einen zölligen Gewindeschneidesatz gekauft. Den konnten wir wirklich gut einsetzen. Damit haben wir auch 4 tolle 1/4" Schrauben für die Befestigung Magnet an Kompressor gefertigt, natürlich mit metrischem Kopf (wer hat schon einen 7/8" Maulschlüssel im Bordwerkzeug).
Danach war eigentlich alles bereit und es konnte gekühlt nach Ornbau zum ALtmercedestreffen gehen. Das Speziallager für die Magnetkupplung war das letzte, was noch fehlte. Schließlich war es Mittwoch, am Freitag morgen sollte es nach Bayern gehen. Da wurde es meinem Freund Peter zu bunt. Er trieb mich so lange an (und suchte mir alle nötigen Daten heraus), dass ich schließlich bei SKF in Köln ein Standardlager 6203 und 4 Distanzscheiben a 2mm erstand und 5 Minuten vor Schluß von meinem Klimaspezialisten in Köln-Süd meine Magnetkupplung wieder abholte. Mittwoch abend baute ich dann die Kupplung zusammen und an den Kompressor an und den Rest zusammen.
Am Donnerstag nach der Arbeit schlug sich Peter dann mit mir noch den Abend um die Ohren. Der Trockner mußte noch montiert werden, wir befüllten die Anlage, die ausgerechnet am Trockner total undicht war, entfernten irgendwann eine zerquetschte Kupferdichtung, tauschten die Füllventile und evakuierten die Anlage. Da starrt man auf die Anzeige, die Anlage war offenbar noch immer nicht ganz dicht war. Schließlich befüllten wir die Anlage, überprüften die Drücke und - genossen die erste kühle Luft aus den Mitteljalousinen!
Die Anlage funktioniert, macht geil kalt, frißt ohne Ende Motorleistung. Ich habe mir einen Extrazugschalter eingebaut, mit dem ich den Kompressor berghoch abschalten kann. Funktioniert prima. In Ornbau haben Peter und ich dann auch die Leckage gefunden, an der Niederdruckseite des Kompressors. Schraube festziehen und fertig. Gesamtzeit für die Reparatur und den Einbau der Anlage sowie die Fertigung aller nicht vorhanden Teile: 250 Stunden. Fertigstellung am 08.05.2008 um 22:00 Uhr. (The End) Nun ja - noch nicht ganz: 2009 ist mir der undichte Kompressor auf den
Sack gegangen. War nicht so schlimm, denn eine R134a Füllung hielt eine
Saison, aber dennch entschied ich mich für die große Lösung und kaufte
einen neuen Kompressor womit die Dichtheitsprobleme erledigt sein sollten.
Danach ist mir 2009 eigentlich nur noch aufgefallen, dass die Sicherung
der Magnetkupplung immer und regelmäßig dann durchbrannte, wenn es richtig
heiss war und gerne auch, wenn ich auf der Leverkusenbrücke im Stau stand.
Mittels einer Frickellösung konnte ich dann beweisen, dass der Magnet der
Kupplung "irgendwo einen Schluss" hatte, denn ich legte eine zweite
Leitung, mit der ich stumpf den Kompressor wieder einschalten konnte,
nachdem die durch eine 25A ersetzte 8A Sicherung durchbrannte. Auch die
25A Sicherung des Frickelstromkreises brannte sofort durch. Schalthebel Serie 0.5 Reparaturen 2006
Danach sind dann einige Extra-Leitungen für den Wohnwagenbetrieb reingekommen. Eine 2,5mm² Leitung für den Kühlschrank und die Wohnwagenbeleuchtung sind drin und eine weitere für den Betrieb eines 230V-Wechselrichters. Das ganze natürlich so, dass es fahrzeuggemäß und wieder demontierbar eingebaut ist.
Weiterhin habe ich den Kühler gelötet, was eine wahre Freude ist, da der Kühler nur aus Kupfer- und Messingteilen besteht. Und schließlich habe ich das Original-Beckerradio gegen das Becker Mexiko Retro-Radio mit MP3, Bluetooth, Navi und Telefon getauscht. Und ja, auch das ist 2021 abgesoffen und irreparabel. Danach ist das alte Becker Mexico Vollstereo Cassette überholt worden und versieht wieder an seinem angestammten Platz den Dienst.
Alex Troska, 11.07.2023 |